Ach, könnte man doch den Überfluss, der da zur Erntedankzeit über uns hereinbricht über mehrere Monate verteilen! Anfang Oktober bogen sich im Depot wieder die Regalböden unter der Gemüselast und im „Endlager“, dem linken Raum, gab es kaum noch ein Durchkommen.
Anfang Oktober war ja nicht nur Erntedankfest, da zelebrierten auch die Dithmarscher ihre Kohltage in unserer Stadt. Zudem schaffte die Meliorier Konservenfabrik Platz für die neue Ernte – zugunsten der Tafeln.
Das Erntedankfest stellt unseren Fahrdienst in jedem Jahr vor besondere logistische Aufgaben. Die Gemeinden feiern es wahlweise Ende September oder Anfang Oktober. Jeweils nach dem Gottesdienst dürfen wir zum Abholen kommen, mal gleich sonntags, mal am Montag. Und da in diesem Jahr wieder 28 Kirchengemeinden ihre Erntegaben der Kieler Tafel spendeten, hatte Olaf Böcking alle Hände voll zu tun, Fahrpläne für Fahrer und Fahrzeuge auszutüfteln.
Aber wir haben wirklich klasse Helfer! Es war letzten Endes kein Problem, Fahrerteams auch für die Feiertage zu bilden. Und so fuhren Timo Ferner, Günter Greve, Bernd Hupka, Georg Nendza, Hannes Nendza, Knut Nittka und Britta Schellen die Erntegaben „nach Hause“. Insgesamt rund 130 grüne Kisten voll. Einige Erntespenden waren gleich vor Ort geblieben: Gemeinden in Elmschenhagen, Friedrichsort, Kronshagen und Wellingdorf gaben den Erntesegen direkt in ihren Ausgabestellen ab.
Am gleichen Wochenende verloren zahlreiche Menschen in unserer Stadt all ihr Hab und Gut bei einem Großbrand in Elmschenhagen. Da traf es sich gut, dass Jürgen Wagner mit ein paar Getreuen am Erntedank-Sonntag im Depot unsere Fahrer und ihre Gaben erwartete. Es erschienen nämlich zwei hilfsbereite Kieler Bürger, die nach Lebensmitteln für die auch in dieser Hinsicht völlig „Abgebrannten“ fragten. Natürlich fragten sie bei uns nicht vergebens. Am 6. Oktober war nicht nur Erntedank, an diesem Tag endeten in der Stadt auch die Dithmarscher Kohltage, veranstaltet von Karstadt. Manfred Haß stellte den Kontakt her und brachte gemeinsam mit unseren Fahrern vier Transporter voller Kohlköpfe, Wurzeln und Sellerie für unsere Kunden ins Depot. Eine Knochenarbeit für alle, die sich in einem Jahr wiederholen wird, denn Manfred brachte von Karstadt schon die Zusage mit, dass wir auch im nächsten Jahr holen dürfen, was von den Kohltagen übrig bleibt.