habe ich mir als Fördermitglied der Tafel Kiel gesagt und schau, ob Du dich auch tatkräftig einbringen kannst. Nach einem Vorstellungsgespräch mit dem Vorstand war es heute dann so weit:

9 Uhr Einsatzbeginn beim Tafel-Zentrum am Schwedendamm

Einige Helfer fangen hier bereits schon um 5 oder 6 Uhr mit der Arbeit an. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde hat Koordinator Uwe mich der Studentin Jane zugeteilt. Sie kommt seit über einem Jahr mindestens einmal pro Woche und hilft beim Waren auspacken und sortieren. Persönliche Sachen verstauen, Schürze umbinden, Handschuhe an und los. Das Tragen einer Maske ist obligatorisch.

Antje Bremer sortiert die Lebensmittel

Die Lebensmittelspenden, die hier nach und nach ankommen, werden jetzt ausgepackt und sortiert. Zwei Frauen kümmern sich schon seit Frühmorgens um die Obst- und Gemüsespenden und das Brot.

Da während der Corona-Pandemie die Ausgabe nicht wie üblich in den Ausgabestellen stattfinden kann, sondern fertig gepackte Lebensmitteltüten für die Kunden verteilt werden, wird z.B. bei Fleischprodukten streng darauf geachtet, ob diese mit oder ohne Schweinefleisch hergestellt wurden, damit die Kunden keine Lebensmittel erhalten, die aus religiösen Gründen nicht verzehrt werden dürfen.

Ich staune über die Mengen von Kochschinken und Lachs, die heute mit dabei waren. Wir holen alles aus den Umverpackungen raus und befüllen die klappbaren Ausgabekisten, die dann mannshoch auf einem Trolley gestapelt werden und dann ins Kühllager kommen. Da gibt es 216er, 246er, 156er Kisten u.a.. Jane hat mir zwar erklärt, was es mit den Kistennummern auf sich hat, ich hab aber nur noch abgespeichert, dass es wegen Corona zur Zeit nicht soo wichtig ist, die Waren in die dafür vorgesehenen nummerierten Kisten zu packen. Trotzdem haben wir heute überwiegend 216er befüllt.

Palettenweise neue Lieferungen

Und während wir eine Kiste nach der anderen füllen, kommen immer neue Lieferungen an. Palettenweise Tee und Babynahrung, aber auch Süßigkeiten und anderes Naschwerk. So habe ich heute z.B. zum ersten Mal gesehen, dass es tatsächlich Maischips mit Erdbeergeschmack gibt…

Zwischendurch zerkleinern und entsorgen Jane und ich die ausgepackten Kartons und schaff en so wieder mehr Platz für weitere Lieferungen. Zeitweise dachte ich, das hört ja nie auf, aber gegen 11 Uhr war es soweit: alle bis dato gelieferte Ware war ausgepackt, umverpackt, gestapelt, beschriftet oder im Kühlhaus untergebracht. Jetzt wird nach einer kleinen Kaffeepause damit angefangen, die Ausgabetüten für den nächsten Tag zu befüllen. Für mich ist heute hier allerdings Feierabend, da ich noch zur Arbeit ins Büro muss.

Ich bin immer noch überwältigt von dem enormen logistischen Aufwand

der nötig ist, hier tagtäglich alles so zu organisieren, dass ca. 2.000 Haushalte mit Lebensmitteln versorgt werden können. Hierfür gilt mein größter Respekt all denen, die dies mit Rat und Tat jeden Tag möglich machen.

Ich gehe heute trotz Nieselregen mit einem breiten Lächeln da raus, weil ich wirklich das Gefühl habe, meinen kleinen Anteil dazu beigetragen zu haben und komme sehr gerne nächste Woche wieder. Dann darf ich mich mit Helfer Ingo um die Versorgung anderer sozialen Einrichtungen, die ebenfalls von der Tafel Kiel beliefert werden, kümmern. Ich freu mich drauf!

Antje Bremer